Welches GETREIDE passt für mein (Klein)Kind am besten?

Jedes Kind hat bereits seit seiner Geburt eine eigene Geschichte. Im Lauf der ersten Monate zeigt es nach & nach seine Natur, seine mitgebrachte Konstitution & wird mehr & mehr zu einer eigenen Persönlichkeit mit Stärken & Schwächen. Durch den Umgang der Eltern mit ihrem Kind & durch seine Ernährung können Eltern Kindern helfen, sein Potenzial zu entfalten & seine Schwächen auszugleichen.

Auch die einzelnen Getreidesorten haben unterschiedliche Wirkungen auf den kindlichen Organismus & auf die seelische Verfassung. Und auch in der Kleinkindernährung bietet ihr gezielter Einsatz die Möglichkeit, körperliche & psychische Ungleichgewichte zu harmonisieren.

Amaranth, Hirse, Mais, Süßreis

Amaranth, Hirse, Mais, Süßreis / Rundkornreis stärken insbesondere den Mittleren Erwärmer & somit die innere Stabilität. Sie helfen dem Kind, Selbstwertgefühl & emotionale Ausgewogenheit zu entwickeln. In trockenem Zustand geröstet & dann gut gar gekocht eignen sich Hirse, Süßreis, Amaranth & Haferflocken für Kinder, die Anzeichen eines MILZ Qi Mangels haben:

✿ schwaches Bindegewebe
✿ wenig oder schlaffe Muskulatur
✿ lockere Bänder
✿ blasse Gesichtsfarbe
✿ offener Mund
✿ kalte Hände & Füße
✿ Neigung zu Durchfällen oder breiigem Stuhl mit unverdauten Nahrungsresten
✿ Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten
✿ starke Süßgelüste
✿ Ängstlichkeit & sehr schüchternes Auftreten

HIRSE ist ideal, um das Kind nach Magen/Darmbeschwerden, Durchfall & Appetitmangel wieder zu Kräften zu bringen.

 

POLENTA/Maisgrieß ist ebenfalls gut, wenn das Kind einen schwachen Magen hat, wenn es mit Magenweh oder Durchfall auf kalte Getränke reagiert.

 

VollwertREIS gibt es als Langkorn & Rundkorn. Beide Sorten bauen Qi & Säfte auf, harmonisieren LUNGE & DICKDARM, befeuchten & regenerieren die Haut & stärken die Verdauung. Der Unterschied besteht darin, dass Rundkornreis in hohem Maß das Qi der MILZ stärkt. Beim Langkornreis dagegen ist die Säfte-aufbauende Wirkung stärker als die Qi aufbauende.

 

Langkornreis ist für Kinder geeignet, die folgende Befinden/Verhalten zeigen: Dem Kind ist eher zu warm als zu kalt. Es deckt sich nachts gerne ab, neigt zu Unruhe & kann sich über Kleinigkeiten aufregen. Es kann sich auch durch Eifersucht oder Aufregung in die Emotion WUT so reinsteigern & bekommt einen roten Kopf. Die Trotzphase lebt dieses Kind vehement aus. Es reagiert auf Grenzen, die von den Eltern gesetzt werden, häufig mit Wutanfällen. Es kann zu trockener Haut, roten schuppigen Wangen, Neurodermitis & Verstopfung neigen.

Die kühlende, befeuchtende Wirkung von Langkornreis hat bei diesem Kind folgende Wirkung: Die Leber wird beruhigt & damit auch die emotionale Hitzigkeit. Die Haut wird gut genährt & regeneriert. Der Dickdarm wird gekühlt & dadurch die Verstopfung behoben, ebenso wird übermäßiger Durst gestillt.

Reis hat die stärkste Wirkung, wenn er im ganzen Korn gekocht wird. Als Alternative kann er geschrotet zu einem Frühstücksbrei oder einer Suppe gekocht werden. Oder ab & zu auch als Reiswaffeln aus dem Reformhaus. Zusammen mit erfrischendem, gekochtem Gemüse eignet sich Langkornreis auch, die Hitze der Hochsommermonate auszugleichen. Das oben beschriebene Kind sollte auf keinen Fall Haferflocken bekommen, weil Hafer die gesamte Körperenergie dynamisiert & zu Unruhe & Gereiztheit führen kann. Dinkel & Weizen sind für dieses Kind auch geeignet, weil sie erfrischend & kühlend auf die Leber wirken & dadurch die emotionale Hitzigkeit dämpfen. Allerdings fehlt ihnen die spezifische Wirkung auf die Haut & die Verdauung.

 

Rundkornreis ist besonders für Kinder geeignet, bei denen sich oben beschriebene Anzeichen mit Symptomen des MILZ Qi Mangelswie breiigem Stuhl, Kälteempfindungen oder starken Süßgelüsten kombinieren. Außerdem hilft er übergewichtigen Kindern, indem er Feuchtigkeit vertreibt & die Fettverbrennung tonisiert. Reisschleim gibt man bei Magen-Darminfektionen, weil er den Verdauungstrakt wieder harmonisiert.

 

Weizen & Dinkel

WEIZEN & DINKEL haben beide, ebenso wie Reis, eine befeuchtende & kühlende Wirkung, insbesondere auf LEBER, GALLENBLASE & HERZ. Sie beruhigen den Geist & wirken somit psychischer Unruhe & Überdrehtheit entgegen. Im Gegensatz zum Dinkel kühlt Weizen stärker, und seine beruhigende Wirkung auf das Herz ist nachhaltiger. Beide Getreidearten sind deshalb auch für den oben beschriebenen Kindertyp geeignet. Besonders wirkungsvoll werden sie jedoch bei Kindern eingesetzt, die zu Nervosität & Schlafstörungen neigen, die abends schlecht abschalten können & den ganzen Tag auf Hochtouren laufen.

Für beide Getreidearten gibt es eine Vielfalt von Zubereitungsarten: Im ganzen Korn werden sie über Nacht eingeweicht & anschließend lange weich gekocht. Oder sie werden geschrotet aufgekocht & dann lässt man sie quellen. Ebenso können Weizen-, Dinkelflocken oder Gries gekocht werden.

Für einen guten Schlaf sorgt ein abendlicher Weizentee: 2 EL grob geschroteter Weizen wird in ½ Liter Wasser 30 Min. gekocht & abgeseiht. Der Weizen kann am nächsten Tag dann als Suppeneinlage, Beilage oder im Eintopf verwendet werden. Derselbe Tee hilft auch bei Kindern, die Fieber haben & infolgedessen unruhig sind. Ein traditionelles Abendgericht für Kleinkinder ist auch der Weizengrießbrei. Schon früher wusste man anscheinend um die schlaffördernde Wirkung des Weizens. Ebenso wie die emotional hitzigen Kinder sollten Kinder mit Schlafschwierigkeiten keinen Hafer bekommen.

 

 Hafer

HAFER baut das Qi der MILZ auf. Er wirkt sehr stark dynamisierend auf körperliche & geistige Energien. Als Flocken oder geschrotet gekocht ergibt er ein kräftigendes Frühstück für ausgeglichene Kinder. Seine besondere anregende Wirkung entfaltet er bei Kindern, die antriebsschwach & geistig nicht so wach sind. Kinder, die viel schlafen & eine eher schwache Konstitution haben, profitieren von der körperlich & geistig aktivierenden & kräftigenden Wirkung des Hafers.

Durch Anrösten vor dem Kochen in einer trockenen Pfanne wird die yangisierende, erwärmende Wirkung von Haferflocken verstärkt. Zusammen mit gerösteten Walnüssen gekocht tonisiert dieser als Porridge bekannte Frühstücksbrei das YANG der NIEREN, was Kindern, die leicht frieren oder ängstlich & unsicher sind, zugute kommt.

 

Bildquelle: AdobeStock



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